Referat
Hauptseminar: 'Brauchen Kinder Märchen?' gehalten
von Prof. Dr. Baßler im Wintersemester 1997/98
Referatssthema: Schneewittchen - Versuch einer Bedeutungsanalyse
Geschrieben von: Günter Jörgenshaus
Einleitung
Die wichtigste Aufgabe der Erziehung ist es, dem Kind dabei zu helfen, einen
Sinn im Leben zu finden. Ein Kind muss dazu lernen, sich und seine Umwelt zu
begreifen und zu akzeptieren. Dabei können ihm Märchen als Hilfe dienen.
In den ersten Kindheitsjahren strömt eine Unmenge an unbekannten und
unverständlichen Sinneswahrnehmungen auf das Kind ein. Es verfügt in dieser Zeit
aber noch nicht über die Fähigkeit, diese Wahrnehmungen rational erklären und in
Beziehung zu einander setzen zu können. Nach Auffassung des Kindes beherrscht
Chaos sein Inneres und seine Außenwelt. Phantasie hilft ihm Ordnung in dieses
Chaos zu bringen, wenn es keine rationalen Erklärungen zur Hand hat. Märchen
bieten ihm hierbei eine wichtige Hilfe. Diese phantastischen Geschichten ähneln
sehr den von Kindern herangezogen Erklärungsversuchen der eigenen Erlebniswelt.
Wie sieht aber nun diese Erlebniswelt des Kindes aus?
Um die Erlebniswelt des Kindes verstehen zu können, muss man sich vor Augen
führen, dass Kinder. “anders denken” als Erwachsene. Sie sind viel mehr vom
Lustprinzip bestimmt. Sie nehmen ihre eigenen Bedürfnisse (z.B. Ernährung,
Aufmerksamkeit, Zuwendung) übersteigert wahr. In dem Moment indem ein Bedürfnis
wahrgenommen wird, bestimmt es das Denken der Kinder völlig. Hier kommt der
primäre Charakter der kindlichen Wahrnehmung zum Ausdruck. Kinder denken
animistisch, d.h. sie können nicht zwischen belebten und unbelebten Dingen
unterscheiden. Außerdem nimmt ein Kind sich und seine Umwelt als Einheit wahr,
d.h. es kann keine klare Trennung zwischen sich und seiner Umwelt erkennen.
Diese Unterschiede zur Erwachsenenwahrnehmung werden zudem dadurch verstärkt,
daß Kinder sehr stark polarisieren. Ihnen fehlt der Erfahrungsschatz, über den
Erwachsenen verfügen. Deshalb mangelt es ihnen an Vergleichswerten für das neu
Wahrgenommene. [...]
Die ganze Hausarbeit mit
Quellenangaben und Literaturverweisen gibt es hier:
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